Es gibt etwas lieblich absurdes im Dialekt des Ruhrgebiets. Wörter wie Mottenfiffi (Pelzmäntel, Perücken), Lümmeltüte (Kapuzen) oder Pampuschen (Hausschuhe mit Bommeln). Wörter die sehr bildhaft sind. Ein bisschen derb, humorvoll aber durchaus herzlich. Mit dieser kreativen und natürlich gewachsenen Mundart werden alltägliche Gegenstände emotional aufgeladen, bekommen etwas malerisches und erhalten eine Identität.
Anna Eisermanns Arbeiten funktionieren ganz ähnlich, scheinen Ihren Ursprung im Alltag zu haben und darüber hinauszuwachsen. Alltags-Textilien wie Bettwäsche, Teppiche oder ein knallbunter Staubwedel, die für sich genommen eine ganz bestimmte Funktion haben, werden von Anna Eisermann zweckentfremdet. Mit malerischem Können werden die Textilien verarbeitet, gefüttert und ausgeschmückt. Auf diese Weise entstehen völlig neue Konstrukte - textile Skulpturen die lebendig scheinen. Angereichert mit Assoziationen die uns über Körperlichkeit, Wesenszüge und Menschlichkeit philosophieren lassen. Ihre Arbeiten scheinen uns ganz nah und vertraut zu sein, haben gleichzeitig aber auch etwas verruchtes, fantastisch Geheimnisvolles und eine schöne Prise Humor.