Plötzlich denke ich an Night Rider Bettwäsche, an Alf und diesen schnauzbärtigen Schauspieler, war das Magnum? Eiscreme, Pommes im Freibad, rote Baywatch Badeanzüge.... Eine sympathische Assoziationskette. Ich steh lächelnd in Christoph’s Atelier in Hamburg und bin verliebt. Wie hat dieses hauchzarte, abstrakte und minimalistische Bild vor mir es geschafft, mich so sehr in die 90s zu versetzen, dass ich auf einmal den Sound Track von Bad Boys summe?
Das kann dieses Bild, weil es auf den Punkt genau eine Stimmung transportiert und das mit so wenigen Mitteln. Seide, Bügelfolie, ein bisschen Sprühlack und ein leichter Holzrahmen, das sind in der Regel die Zutaten mit denen Christoph seiner Formsprache Ausdruck verleiht. Form und Farbe auf das Wesentliche reduziert. Und dann sind da noch die Titel, die so treffend gewählt sind, dass sie bei den Betrachter*innen eine Assoziationskette anstoßen, sie jedoch nicht bestimmen. Titel wie digitale Demenz, Metaphysik von hinten oder Miami Vice.
Wie sehr hat mich die Ästhetik amerikanischer TV Serien unterbewusst geprägt, dass ich bestimmte Farben mit Ihnen assoziiere? Was prägt uns Heutzutage, bei der massiven Bilderflut der wir täglich ausgesetzt sind? Das sind spannende Gedankenspiele und die subjektiven Eindrücke die mir in den Sinn kommen, wenn ich Christoph Wüstenhagen Bilder betrachte. Welche Bilder entstehen in euren Köpfen?